Französisch-LK - Frau Jueterbock

Französisch-LK - Frau Jueterbock


Café? - Non, lieber un thé!!!

HURRA, HURRA oder doch eher OH NEE, OH NEE, das war wohl der erste Gedanke, als wir erfahren haben, dass der Leistungskurs Französisch zustande gekommen ist und das mit sage und schreibe sieben Leuten! Eigentlich hatten wir einen riesen Luftsprung machen sollen, dass ein LK für so ein "Elitegrüppchen" genehmigt wurde, andererseits hatten wir wohl alle einige Zweifel, ob wir es schaffen würden, und da halfen uns auch die Sprüche unserer Mitschüler wenig. Die hielten uns nämlich für verrückt und lebensmüde, dass "wir uns freiwillig so etwas antun." Letztendlich haben wir es alle geschafft, und so wäre im Nachhinein ein dreifaches HURRA doch angemessen, stimmt's? Schließlich ist uns Frankreich-Fans die Lust an dem Land der Baguettes noch lange nicht vergangen, auch wenn wir der französischen Sprache noch nicht so ganz mächtig sind, aber der Anfang wäre zumindest getan, hein?

Gleich vom ersten Tag an wußten wir, dass dieser LK etwas ganz Spezielles sein würde, und wir wurden nicht enttäuscht. Vor allem die familiäre Atmosphäre unseres französischen Kaffee bzw. Teeklatsches hat es uns wohl allen am meisten angetan. Von Anfang an verstanden sich die ganzen Kaffeetanten richtig gut. Zum einen gab es da Claudia, das leicht streßbare, vielbeschäftigte Nesthäkchen, sowie Caprice, das etwas faule Französischtalent, das Schokolade über alles liebte. Dann war da auch noch Nina, die das fleißige Französischwunder verkörperte und die alle Kochrezepte aus dem FF beherrschte. Weitere Kaffeetanten waren Anne, das kleine ausredenstarke Lästermäulchen, die mit ihrer tollen Stimme jeden verzauberte, und Magda, das "angebliche" Sprachtalent, das am liebsten gleich nach dem Abi nach Frankreich umziehen würde. Zu guter Letzt konnte man auch sofort das Kunstgespann Meli, Than Thui und Frau Jueterbock entdecken: Meli, die zukünftige, zuverlässige Pädagogin, die uns mit ihren Stories über ihren Freund zum Lachen brachte, Than Thui, die aufgrund ihrer langen Leitung und ihrem Grammatikhaß noch liebenswerter war, sowie Frau Jueterbock, die Meisterin der Sprache, deren ständiger Begleiter das Wörterbuch war. Alle drei waren Kunstliebhaberinnen. Insgesamt war das doch eine gute Mischung, oder? So machten wir uns also manchmal mehr Gedanken um unsere Frauenprobleme, als um die französische Grammatik, und es kam oft zu diversen Diskussionen der sieben oder eher acht emanzipierten Frauen, denn Frau Jueterbock stand uns in nichts nach, als wir so manches Mal über die Männer herzogen. - Les hommes sont exclus! Schließlich kamen wir aber meistens doch zu der Erkenntnis, dass es ohne das "anderen Geschlecht" doch nicht geht, wie man aus einigen Gesprächsthemen unserer "Frauenrunde" erkennen konnte: "Mein Freund ißt kein Gemüse, was soll ich tun?" oder "was für ein Kleid ziehe ich zur meiner Hochzeit an?" oder "wie bereite ich am besten Frühlingsrollen für meinen Freund zu?" (wobei man Frühlingsrollen auch durch viele andere Gerichte ersetzen könnte!)

Frau Jueterbock hat sich immer bemüht, uns zu verstehen und so manches Mal gelang es ihr, mehr eine Freundin zu sein als eine Lehrerin. So hatten wir zum Beispiel die Möglichkeit, sie zu Hause zu besuchen, und es war auch sehr nett, wenn da nicht diese "große Wohnung" wäre, in der man sich ziemlich leicht verlaufen konnte. So manches Mal mußte man sich schon fragen, in welchem der 100 Zimmer sich denn die anderen Kaffeetanten aufhielten. Komisch, dass Frau Jueterbock damit zurecht kam, wo sie doch ein wenig schusselig und zerstreut ist. So saßen wir ziemlich oft (immer?),ein wenig verwirrt von einer gewissen Zettelflut in unserer gemütlichen Oberstufenbücherei, und es gelang Frau Jueterbock eher selten, dass jeder alle Zettel hatte, und so musste sie öfter mal treppauf und treppab, aber sie ist ja sportlich. Das Phänomen "Kopierer" blieb bis zum Schluss "das unbekannte Wesen am Bornbrook" (aber machen sie sich keine Sorgen Frau Jueterbock, sie sind nicht die Einzige, wir kennen da noch so einige... fragen sie mal im Kollegium nach.).

Außerdem blieb uns aufgrund des "spinnenden Kopierers" noch ein bißchen mehr Zeit für unsere Frauenthemen, und so konnten wir auch verwundert feststellen, dass die Gylantenfrauen genauso fühlen und denken wie die Gymbosinen (wieder mal ein böses Vorurteil abgeschafft, juuuhu!). Bei unseren heißen Gesprächsthemen traute sich kein Mann in unseren Raum, nicht einmal Herr Garbe, obwohl er uns so manches Mal bei Dingen geholfen hat, zu denen Frauen anscheinend nicht fähig sind (auch solche emanzipierten Frauen wie wir nicht). Und so wurde ein "französisches Videogucken" zu einem richtigen Abenteuer: "Wie schaltet man denn diesen doofen Videorecorder an?" (Anmerkung: wir haben den Film nicht sehen können) Jedoch nicht nur dieses Erlebnis war ein richtiges Abenteuer, auch die schriftliche Abiprüfüng war eins. Obwohl wir eigentlich schon selbst ziemlich aufgeregt waren, so fieberte Frau Jueterbock mindestens genauso mit uns mit, als würde sie das Abi glatt selbst schreiben. Jedoch mußte erst mal das Problem gelöst werden, welches Abithema denn eigentlich genehmigt wurde. "Ist das Thema, das mit rot durchgestrichen ist, gestrichen oder nicht?" Zum Glück konnte Herr Gröhn das Rätsel lösen, und so schrieben wir über unsere geliebte Carmen. Diese emanzipierte Frau werden wir wohl nie vergessen. Obwohl, sie ließ sich von ihrem Romi töten; wir würden das nicht zu lassen, denn schließlich sind wir die "Superfrauen".

Nun gehen die zwei Jahre langsam zu Ende, und wir werden uns bestimmt ganz sicher immer an diesen verrückten Französisch-LK erinnern, und vielleicht wird sich ja später jemand in Frankreich wiederfinden. Personne ne sait!

Und auch euch, drei süße Gylantenfrauen haben wir sehr ins Herz geschlossen. Wir hatten zusammen viel zu lachen. Wir treffen uns bei unseren Hochzeiten oder in Paris! (oder bei einer Hochzeit in Paris?)

Von Nina und Magda

Zurück